Die besten Musikfilme aller Zeiten

Tanzfilme, Musikfilme, Musicalfilme, Rockumentaries und Künstlerbiographien - da ist für jeden Musik-Geschmack Filmmaterial vorhanden.

Vom Künstlerdrama über die Musikkomödie bis hin zum Tanz- und Musicalfilm

Der Musikfilm ist das Sammelbecken für erstgemeinte Künstlerbiographien, Filme über das Geschäft mit der Musik, bis hin zu Filmen, die einfach einen grossen Anteil an musikalischen Beiträgen enthalten, wie Musikkomödien, Musical- oder Tanzfilme. Abgesehen der geschichtlich interessanten Künstlerbiographien, die ein grösseres Publikum ansprechen, sind die weiteren Streifen in diesem Genre oftmals typische Fanfilme. So kann ein Klassikliebhaber womöglich mit einer Rockumentary nichts anfangen, weshalb die Filme nach Musikgenre aufgelistet werden.

Klassische Musik

Das Biopic "Amadeus" (Amadeus, 1984) von Miloš Forman erzählt die Geschichte des jungen Wolfgang Amadeus Mozart (Tom Hulce) aus der Sicht seines grossen Komponisten-Widersachers Antonio Salieri (F. Murray Abraham). Salieri will sich nach Mozarts Tod umbringen, wird daraufhin in ein Sanatorium eingeliefert und legt dort einem Priester die Beichte ab. Salieri erzählt, wie er am Hof von Kaiser Joseph II. als Komponist bewundert wurde - bis Mozart auftauchte. Schnell erkennt Salieri seine Mittelmässigkeit und das von Gott gegebene Talent von Mozart. Nachdem er einigen Kompositionen von Mozart gelauscht hat, verschwört sich Salieri gegen Gott und dessen musikalische "Inkarnation" und will Mozart ermorden. Derweil pflegt Mozart einen verschwenderischen Lebensstil und hat sich gegen den Willen seines immer kritischen Vaters mit seiner Geliebten Constanze vermählt. Als Mozart nach dem Tod des Vaters unter Alkohol- und Medikamentenmissbrauch leidet und durch die Psychospiele von Salieri wahnsinnig wird, vergnügt er sich mit Schauspielerinnen und Constanze verlässt ihn. Er verarbeitet den Trennungsschmerz in seiner Oper "Zauberflöte". Bei der Uraufführung bricht er zusammen und Salieri sieht seine Stunde gekommen...

Amadeus

Der junge Mozart überzeugt die anwesenden Adligen von seinen musikalischen Fähigkeiten - Orion Pictures

Das Element des Neides von Salieri auf das Genie Mozarts ist reine Fiktion und stammt aus einem Theaterstück von 1834 [Mozart und Salieri]. Mozart und Salieri standen zwar in Konkurrenz, doch zeugen etliche Schriftstücke von gegenseitigem Respekt für ihre Arbeit. Doch Neid und die Psychospielchen von Salieri machen den Film "Amadeus" umso spannender und bringen sowohl Genie als auch Wahnsinn von Mozart besser zu Geltung.

Pop und Rock

In "Almost Famous - Fast berühmt" (Almost Famous, 2000) zeichnet der Regisseur Cameron Crowe seine kurze journalistische Laufbahn als jugendlicher Reporter beim Rolling Stone nach, die zu einer Titelstory über die Tour der Band Allman Brothers führte. Die filmische Adaption der Erlebnisse glänzt vor allem durch die darstellerische Leistung der Jungschauspieler, aber auch durch den Soundtrack.

Der hochbegabte William Miller (Patrick Fugit) leidet unter der strengen Erziehung seiner Mutter Elaine (Frances McDormand), zu der er aber trotzdem ein gutes Verhältnis hat. Seine Schwester Anita (Zooey Deschanel) ist aufgrund des strengen Regimes bereits mit 18 Jahren geflüchtet. Sie hat ihrem Bruder aber einige Schallplatten überlassen, die in ihm die Liebe zur Rockmusik entfachten. Nun schreibt der Junge für einige Untergrundmagazine Beiträge zur Rockmusik. Als er dem berühmten Musikjournalisten Lester Bangs (Philip Seymour Hoffman) einige Ausschnitte zur Beurteilung zuschickt, erhält er 35 Dollar zugeschickt, um das Konzert der Band Black Sabbath zu besuchen und darüber zu schreiben. Doch der Zutritt zur Arena bleibt dem 15-jährigen zunächst verwehrt. Als er draussen Groupies und die Vorband Stillwater trifft, beurteilt er deren Arbeit und wird von ihnen hinter die Bühne gebracht. Er befreundet sich mit der Band - entgegen der Empfehlung von Bangs - und befasst sich nun hauptsächlich mit der Band Stillwater, was plötzlich das Interesse des Rolling Stones weckt: er erhält den Auftrag, Stillwater auf der Tour zu begleiten. Seine Mutter willigt unter starken Bedenken ein.

Amost Famous - Fast berühmt

Kate Hudson spielt das Groupie Penny Lane - Columbia Pictures

Penny Lane, eines der Groupies, nimmt ihn in ihrem Wagen zum nächsten Stillwater-Konzert mit. William wird über die nächsten Wochen zu einem Teil des Tourtrosses. Eine Rundreise, die chaotisch ist und viel Sex, Drugs and Rock'n'Roll beinhaltet. Als er sich in Penny verliebt, kann er allerdings nicht viel bewirken, denn das Groupie hat bereits ein Auge auf den Gitaristen Russel Hammond (Billy Crudup) geworfen. Als sich dessen Frau ankündigt, verlässt Penny die Tour. Gekränkt durch Russels Entscheidung, bei der Ehefrau zu bleiben, versucht Penny sich das Leben zu nehmen, wird aber noch rechtzeitig von William entdeckt. Als William die gesamten Erlebnisse in einen Tourbericht verfasst, ist die Redaktion des Rolling Stones begeistert. Doch Stillwater streitet die Vorkommnisse ab und die Story bleibt unpubliziert, was William zu schaffen macht. Penny versucht mittels eines Tricks William zu helfen...

Rob Reiners Parodie auf Rock-Dokumentationen (oder Rockumentaries) "This is Spinal Tap" (1984) in der die rein fiktive, britische Rockband "Spinal Tap" in unmöglichen Situationen gezeigt wird, hat sich erst langsam zu einem Kultfilm entwickelt. Damalige Kinobesucher haben sich womöglich nicht mit der Wackelkamera angefreundet, bzw. den parodistischen Charakter des Films überhaupt nicht erkannt. Doch Rob Reiner - der im Film als Regisseur Marty DiBergi in Erscheinung tritt - hat sowohl das ausschweifende Leben von Rockmusikern satirisch verarbeitet, aber auch die Heiligenverehrung, die den Musikern in den Dokumentationen der damaligen Zeit entgegengebracht wurde. Einige Musiker, die "This is Spinal Tap" gesehen haben, fanden den Film durchaus realistisch, denn Episoden aus dem Künstlerleben, die Rob Reiner hier bewusst und auch überzeichnet zeigt, werden in ernstgemeinten Rockumentaries weggelassen: so dokumentiert Reiner, wie sich Spinal Tap in den Katakomben eines Stadions verirrt, was vielen Künstlern auch schon passiert ist. "This is Spinal Tap" wurde übrigens aus 40 Stunden teilweise improvisiertem Material auf 82 Minuten runtergeschnitten.

This is Spinal Tap

Spinal Tap bei einem Auftritt - Metro-Goldwyn-Mayer

Die Jugendfreunde David St. Hubbins (Michael McKean) und Nigel Tufnel (Christopher Guest) starteten 1960 erste Flower-Power Bandprojekte, denen kein Erfolg beschieden war. Erst Jahre später mit "Spinal Tap" und verstärkt durch den Bassisten Derek Smalls (Harry Shearer) hat die Band mit Heavy Metal einen limitierten Erfolg. In der von Marty DiBergi (Rob Reiner) dokumentierten US-Tour spielt Spinal Tab in halbleeren Stadien, die Musiker benehmen sich daneben und es kommt zu einigen Missverständnissen. Inmitten der desaströsen Tour trifft die Meldung ein, dass Plattenläden den Verkauf des neuen Albums ablehnen, da das Cover sexistisch sei, was die Spannungen in der Gruppe noch erhöht. Als es eigentlich nicht mehr schlimmer kommen kann, irrt sich Tufnel bei den Längenangaben in den Skizzen zu einem Bühnenaufbau: aus 18 Fuss werden 18 Zoll und die Gruppe macht sich in einer völlig missratenen Bühne lächerlich, die an Stonehenge erinnern soll...

Blues, Soul, Country, Jazz

John Landis "Blues Brothers" (The Blues Brothers, 1980) nimmt den Zuseher mit auf eine Reise quer durch die USA, die durch einige Cameo-Auftritte berühmter Musiker und Filmschaffender aufgewertet wird. Blues-, R&B-, Soul-, Gospel-, und Rock-Darbietungen bekannter Künstler machen diese Musikkomödie zu einem Fest für alle Musik- und Komödienliebhaber.

Die beiden Brüder Jake (John Belushi) und Elwood (Dan Aykroyd) besuchen nach Jakes Entlassung aus dem Gefängnis das Waisenhaus, in dem sie aufwuchsen. Als die Mutter Oberin darüber klagt, dass 5000 USD Steuerschulden noch zu begleichen sind und dem Waisenhaus die Schliessung durch die Kirche droht, beschliessen Jake und Elwood, das Geld zu organisieren. Doch die Ordensschwester wird wütend, da sie vermutet, die Brüder wollen das Geld illegal beschaffen. Auch der Ziehvater Curtis (Cab Calloway) richtet einen dringlichen Appell an die beiden: sollte die Steuerschuld nicht bald beglichen sein, so wird auch er bald auf der Strasse sitzen. Elwood und Jake schwören sich, das Geld auf legale Weise zu beschaffen - auch wenn die Zeit drängt. Die zündende Idee, wie das Geld einzutreiben wäre, kommt ihnen aber erst während eines Gottesdienstes des Right Reverend Cleophus James (James Brown): Jake und Elwood wollen die alte Band reaktivieren und durch ein Konzert die fehlenden 5000 USD einnehmen.

Blues Brothers

Die Blues Brothers Jake (John Belushi) und Elwood (Dan Aykroyd) treffen im "Soul Food Cafe" auf den ehemaligen Saxophonisten "Blue Lou" Marini und den Guitaristen Matt "Guitar" Murphy - Universal Studios

Auf der Suche nach den ehemaligen Bandmitgliedern, die in Hotels musizieren, kellnern oder Restaurants besitzen, kommen den den Blues Brothers etliche Leute in die Quere, die einen Groll auf das Brüderpaar hegen, und sie machen sich die Mitglieder der rechtsradikalen "American White People Party" zu Feinden. Der Film entwickelt sich vom normalen Road-Movie zur wilden Hetzjagd, die in einem irren Finale mündet...

"Walk the Line" (2005) unter Regie von James Mangold portraitiert das Leben von Johnny Cash (Joaquin Phoenix), die Frauengeschichten und seine gescheiterte Ehe und seine langjährige enge Beziehung zur Sängerin June Carter (Reese Witherspoon), mit der immer wieder auf Tour durch das ganze Land geht.

Walk the Line

June Carter (Reese Witherspoon) und Johnny Cash (Joaquin Phoenix) treten gemeinsam auf.

Ein Schlüsselmoment in Johnny Cashs Leben war der Tod seines älteren Bruders Jack durch einen Unfall mit der Kreissäge. Johnny, der von seinem Bruder zum Angeln geschickt wird, bekommt vom Geschehen nichts mit, wird aber trotzdem von seinem Vater verantwortlich gemacht. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn verschlechtert sich zunehmend. Seine Mutter hält aber weiterhin zu ihm und gibt dem musikalischen Sohn ein Songbook in den Militärdienst mit, das ihn im Deutschland der Nachkriegsjahre begleitet. Während des Dienstes kauft er seine erste Gitarre und schreibt mit dem "Folsom Prisom Blues" eines seiner bekannteren Stücke. Zurück in der Heimat ehelicht er Vivian Liberto (Ginnifer Goodwin), die mit Cash vier Kinder haben wird. Doch die Situation für die Familie ist schlecht: Johnny, der viel Zeit in die Musik investiert, hat zuwenig Geld für den Unterhalt der Familie. Seine Rettung ist der Besitzer des Musiklabels "Sun Records" Sam Philipps (Dallas Roberts), der ihn nur widerwillig unter Vertrag nimmt. Er geht nun mit Künstlern wie Elvis Presley (Tyler Hilton), Jerry Lee Lewis (Waylon Payne) und Rob Orbison (Johnathan Rice), die ebenfalls bei Sun Records unter Vertrag stehen, auf Tournee, und bleibt wochenlang von zu Hause weg. Auf Tour trifft er die Sängerin June Carter (Reese Witherspoon), von der er bereits vor Jahren künstlerisch sehr inspirierte wurde. Doch Cashs Alkoholsucht, Tablettenabhängigkeit und Unzuverlässigkeit machen die Zusammenarbeit zwischen den beiden schwierig. Auch die Ehe mit Vivian scheitert aufgrund seiner Drogeneskapaden, Nächte im Arrest und zahlreicher weiterer Fehltritte. Erst als er in einer Nacht zusammenbricht, besinnt er sich und kann auf die Hilfe von June zählen...

Musical

In "Du sollst mein Glücksstern sein" (Singin' in the Rain, 1952) unter Regie von Stanley Donen und Gene Kelly werden die Anfangstage des Tonfilms thematisiert. Als das Studio Monumental Pictures die bekannten Schauspieler Don Lockwood (Gene Kelly) und Lina Lamont (Jean Hagen) in einer Liebestragödie auftreten lässt, da man sich für die beiden als Liebespaar noch mehr Popularität erhofft, fällt der Film vor einem Testpublikum völlig durch. Die Dialoge sind schlecht, die Stimme von Lina ist nicht für den Tonfilm geeignet. Man entscheidet sich kurzfristig, den Film zu einem Musical umzuarbeiten, was Don entgegenkommt. Don, der schon von der Liebesgeschichte nicht begeistert war, kann nun seine ganzen Fähigkeiten als Tänzer und Sänger ausspielen. Lamont hingegen wird von Kathy Selden (Debbie Reynolds) nachsynchronisiert - was die Idee von Don's bestem Freund Cosmo Brown (Donald O'Connor) ist. Der Vorschlag entwickelt sich aber zu einem Desaster, als das Publikum der Uraufführung des Films von Lina verlangt, doch live ein Lied zum Besten zu geben...

Singin' in the Rain

Don Lookwood (Gene Kelly), Kathy Selden (Debbie Reynolds) und Cosmo Brown (Donald O'Connor) singen im Regen.

"Singin' in the Rain" ist ein gut choreographierter Film, der mit viel Liebe zum Detail, gute Musik, Tanzeinlagen und schauspielerisches Können in Formvollendung präsentiert. Damit gehört der Streifen zu den besten Filmmusicals, die je gedreht wurden.

Disneys Animationsfilm "Der König der Löwen" (The Lion King, 1994) zeichnet das Schicksal des Löwenjungen Simba nach. Der Kleine hat durch seinen Vater Mufasa ein Leben voller Güte und Verantwortungsbewusstsein für das Gleichgewicht unter den Tieren kennengelernt. Doch die Idylle endet jäh, als Mufasas jüngerer Bruder Scar aus Neid entschliesst, Mufasa und Simba zu töten, um den Thron an sich zu reissen.

Der König der Löwen

Charakteren aus "König der Löwen" - Disney Enterprises, Inc.

Als Mufasa getötet wird, kann Simba flüchten und bricht mitten in der Wüste zusammen. Dort wird er von Erdmännchen Timon und Warzenschwein Pumbaa gerettet und in einer Oase aufgezogen. Das Leben unter der "Hakuna Matata"-Philosophie ("Keine Sorgen") von Timon und Pumbaa gefällt Simba, so dass er eines Tages nur widerwillig seiner Jugendfreundin Nala folgt, die Scars Regime entkommen konnte und nun von Sima verlangt, den rechtmässigen Platz als König der Löwen einzunehmen...

Die Regisseure Roger Allen und Rob Minkoff, sowie die Drehbuchautoren haben ein buntes und unterhaltsames Werk auf höchstem technischen Niveau geschaffen, das einige Ohrwürmer aus den Schmieden des Komponisten Hans Zimmer und des Musikers Elton John enthält. Aber die tiefgründige Story des "König der Löwen" macht auch vor ernsthaften Themen wie Tod und Neid nicht halt, so dass auch Erwachsene gut unterhalten werden.

Das Musical "Der Zauberer von Oz" (The Wizard of Oz, 1939) von Victor Fleming, begeisterte - als einer der ersten US-Filme, die in Technicolor gedreht wurden - bis heute Millionen von Zusehern. Dabei hat der Streifen schon einigen Staub angesetzt, kann aber auch heute noch stellenweise Gross und Klein mit einer Geschichte überzeugen, die sich eher an ein jüngeres Publikum richtet.

Der "Zauberer von Oz" präsentiert die Abenteuer der kleinen Dorothy Gale (Judy Garland), die zusammen mit ihrem Hund durch einen Wirbelsturm in das magische Land Oz geschleudert wird, wo sie auf die böse Hexe des Ostens prallt und diese tötet. Die gute Hexe des Nordens (Billie Burke) warnt das Mädchen: die böse Hexe des Westens (Margaret Hamilton) werde versuchen, den Tod ihrer Schwester zu rächen. Schutz erhalte das Mädchen lediglich vom Zauberer von Oz (Frank Morgan).

Der Zauberer von Oz

Dorothy Gale (Judy Garland) mit ihren Freunden: dem Löwen (Bert Lahr), der Vogelscheuche (Ray Bolger) und dem Zinnmann (Jack Haley).

Auf der Suche nach dem Zauberer von Oz trifft Dorothy auf die Vogelscheuche (Ray Bolger), die gerne ein Gehirn hätte, einen ängstlichen Löwen (Bert Lahr), und einem Mann aus Zinn, dem ein Herz fehlt. Mit diesen Begleitern muss das Mädchen einige Abenteuer überstehen, bis sie schliesslich den Zauberer antreffen. Doch der Zauberer entpuppt sich lediglich als tricksender Jahrmarktsmagier...

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